Johanniskraut

Website Editor • Mai 16, 2020

Eine bedeutende Lichtpflanze

Das Johanniskraut wird schon seit Jahrhunderten sehr geschätzt. Der lateinische Name Hypericum perforatum kommt daher, weil die Blättchen, gegen, das Licht gehalten, aussehen wie mit der Nadel durchstochen. Das Johanniskraut ist eine bedeutende Lichtpflanze und bringt Sonne und Wärme in unser Leben.

Die beste Erntezeit des Johanniskrauts ist um den 24. Juni, dem Johannistag. Christlichen Legenden zu Folge entsand das Kraut aus dem Blut von Johannes dem Täufer. Blüten und Knospen enthalten den roten Farbstoff Hypericin. Zerdrückt man sie zwischen den Fingern, färben sich diese blutrot - daher auch der Name "Hergottsblut". In früheren Zeiten wurde Johanniskraut auch als Liebesorakel eingesetzt - färbte sich das in der Johannisnacht gesammeltes "Frauenkraut" beim Zerdrücken rot, war der Geliebte treu.

Neben dem Hauptbestandteil Hypercinin enthält das Johanniskraut auch Flavonoide, ätherische Öle, Tannine und andere Substanzen. Moderne Untersuchungen bestätigen, dass es eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung besitzt. Bereits Paracelsius nannte es das "Arnika der Nerven". In der Schulmedizin wird es hauptsächlich zur Aufhellung von depressiven Verstimmungen eingesetzt - sozusagen ein pflanzliches Antidepressivum.

Ein Aufguss aus frischem oder getrocknetem blühendem Kraut kann gute Dienst bei Angst, Nervosität, Unruhe und Schlafstörungen im Zusammenhang mit Wechseljahren oder prämenstruellem Syndrom leisten. Als Sud kann es für Waschungen bei Verletzungen, Ekzemen und Prellungen eingesetzt werden. Kompressen und Dampfbäder erfrischen und beleben besonders fettige, unreine und leicht entzündete Haut.

Das  wärmende Johanniskrautöl, auch Rotöl genannt, wird bei der Breuß-Massage zur Regeneration der Bandscheiben eingestezt.

Wichtig zu wissen ist, dass bei der Benutzung von Johanniskrautprodukten eine erhöhte Lichteempfindlichkeit der Haut gegeben sein kann.

Rotöl

Das Rotöl, wie das Johanniskrautöl wegen seiner Farbe auch genannt wird, ist ein klassicher Ölauszug. Hier werden die Blüten und Knospen des Johanniskrauts, am besten um Johanni herum geerntet, in einem fetten Öl angesetzt. Mein Favorit dafür ist ein hochwertiges Bio-Olivenöl.
Wenn die Blüten vorsichtig und mit Bedacht geerntet werden, treibt die Pflanze weitere Blüten nach, die wiederum geerntet werden können. Wichtig ist auch, bei trockenem Wetter und Sonnenschein zu erntend. Sollte zuviel Wasser im Pflanzenmaterial sein, kann der Ölansatz schimmeln. Und nicht vergessen: mit Achtsamkeit ernten und sich nach dem Ernten bedanken.

Das brauche ich für den Ölansatz:
1 Schraubglas, gut sauber, am besten ausgekocht
Olivenöl je nach Größe des Schraubglases
Johanniskrautblüten
Holzrührstäbchen (ich verwende am liebsten Holzspieße aus dem Catering)
Küchentuch
Haushaltsgummi

Und so gehts:
Glas mit viel Pflanzenmaterial füllen und anschließend Olivenöl drauf geben bis die Pflanzen vollständig bedeckt sind. Es ist wichtig, viel Pflanzenmaterial im Öl zu haben um die gewünschte Haltbarkeit zu erzielen. Anschließend mit dem Rührstäbchen das Pflanzenmaterial durchstochern, um die Luft aus den Blüten zu bekommen. Das sollte ein bis zweimal täglich gemacht werden. Anschließend das Glas mit Küchentuch und Gummi verschließen und an ein sonnenbeschienenes Fenster stellen. Es ist wichtig, dass das Öl durch die Sonne erhitzt wird.

Wie lange sollte es am Fenster stehen?
Sie werden schon nach wenigen Tagen merken, dass das Öl beginnt, sich rot zu Verfärben. Tolle Johanniskrautöle sind tief dunkelrot - deshalb wird das Öl auch als Hergottsblut bezeichnet.
Die Erfahrung von Koryphäen aus dem Gebiet der Ölauszüge, wie Christinne Pommerer vom Wasenhof, haben gezeigt, dass eine langes Stehenlassen der Ölansätze grandiose Ergebnisse in Qualität und Hatbarkeit bringt. Also lassen Sie den Ölansatz so lange am Fenster, bis die Blüten anfangen zu verbleichen. Sie können die Blüten nun abseihen und das Öl an einem dunklen Ort aufbewahren. Oder Sie stellen den ganzen Ansatz, wenn die Blüten verbleichen, an einen dunklen Ort und seihen ihne erst ab, wenn Sie das Öl benutzen wollen.
Nach dem Abseihen kann der abgeseihte Trester noch für Wickel und Umschläge verwendet werden. Er wäre viel zu schade zum wegwerfen.
Gute Ölansätze sind lange Zeit haltbar.
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